Wie Shiatsu hat die Makrobiotik eine energetische Brille auf: sie betrachtet die Lebensmittel und ihre Wirkung auf den menschlichen Körper energetisch.
Manche denken, die Makrobiotik sei sehr dogmatisch. Sie sage, man dürfe kein Fleisch und keinen Zucker essen. Das ist sehr verkürzt und stimmt für mich - und wie ich die Makrobiotik kennen gelernt habe - nicht. Alles ist erlaubt. Sei Dir lediglich der Wirkung dessen, was Du zu Dir nimmst, bewusst. Probiere es aus! Und verschaffe Dir Wissen darüber, welchem Prinzip Du folgen kannst, um Dich wieder auszugleichen.
Ich habe es ausprobiert.
Nach einer Woche makrobiotischen Kochens und Essens fühlte ich mich so zentriert wie nur selten. Mein Zeitmanagement war perfekt, ja ich war auf einmal überall fünf Minuten zu früh und dabei vollkommen entspannt.
Das Prinzip, das die Makrobiotik benutzt, entspringt der fernöstlichen Philosophie: Yin und Yang. Zwei Eigenschaften, die das jeweilige Gegenteil des anderen sind und sich gleichzeitig perfekt ergänzen. Was bedeutet das in Hinblick auf Ernährung?
Yang hat eine zusammenziehende Richtung. Es bewirkt Kompaktheit, Festigkeit, Stärke. Ein lang geschmorter Schweinebraten mit knuspriger Fettkruste z.B. hat eine ziemlich yange Wirkung. Haben wir allerdings nicht genug Bewegung, um diese Energie auch umzusetzen und zu verwerten, fühlen wir uns wahrscheinlich nach dessen Genuss schwer, müde und unbeweglich. Wir greifen zu etwas, dass diese Schwere wieder zerstreut, eine auflösende, verteilende Wirkung hat: einem Kaffee, einem Schnaps oder einem süßen Dessert – ein extrem yines Lebensmittel. So suchen wir intuitiv nach dem Ausgleichenden, bewegen uns allerdings damit in den Extremen und unser Säure-Basen-Haushalt wird es uns z.B. in Form von Sodbrennen zeigen. Die Makrobiotik legt uns nahe, gar nicht erst die Extreme zu bemühen. Sie empfiehlt, sich von vorne herein in der Mitte zu bewegen, gibt Zubereitungsmethoden und Schnitttechniken zur Hand, die Yang-Lebensmittel yiniger machen und umgekehrt. So können wir unser Essen unseren jeweiligen Lebensumständen anpassen.
Es befindet sich kaum Fleisch auf makrobiotischen Tellern. Auch Milchprodukte sind bei dieser aus Japan kommenden Ernährungslehre nicht zu finden. (Gerade sie erlebe ich als noch verschleimender am eigenen Verdauungs- und Atemtrakt als Fleisch.)
Was isst man denn dann?
Saisonale regionale Gemüse in vielerlei Form und Farbe sind neben gekochtem Vollkorngetreide zentral. Viele fermentierte Sojaprodukte sind fester Bestandteil: Miso, Tempeh, Sojasoße. Algen haben einen festen Platz und versorgen den Körper mit wichtigen Mineralien. Und etwas gepickeltes, etwas milchsauer vergorenes – wieder eine Art der Fermentation.
Ob ich mich makrobiotisch ernähre?
Besonders wenn ich mich unwohl fühle, überlege ich, wie ich mir durch meine Ernährung etwas Gutes tun kann. Gerne folge ich Tipps aus der makrobiotischen Hausapotheke und habe so z.B. schon manch entstehende Erkältung abwenden können. Ich nutze sie unterstützend zu den Körperübungen, die ich mache, um mich auszugleichen; und zu Behandlungen, die ich mir selbst geben lasse.
Insofern bietet das makrobiotische Mittagessen, das ich bei dem Seminar „Sich im Körper spüren“ zubereiten werde, eine wertvolle Ergänzung zu den Körperübungen des Yoga und den gegenseitigen Shiatsu-Behandlungen.
Ich freue mich auf‘s Kochen und Essen!
Ihre
Cornelia Morgenroth
P.S.: Die Lebensmittel, die ich nicht regional und saisonal bekomme, beziehe ich bei Makrobiotik-Perlen, einem in Bamberg ansässigen Versandhandel.